Der Komponist Thorsten Encke im Interview

Herr Encke, vielen Dank im Voraus für Ihr Interesse und die Beantwortung der Fragen.

Sie sind leidenschaftlicher Komponist. Wie kam es dazu, gab es da einen bestimmten Schlüsselmoment oder wie hat sich das ergeben?

Ein Mitschüler im Gymnasium sagte zu mir: „Du spielst Cello und schreibst dir keine eigenen Stücke? Verstehe ich nicht.“  So hat’s angefangen.

Was macht für Sie den besonderen Reiz und die Faszination am Komponieren aus?

In der Vorstellung entwickeln, was später zu tatsächlichem Klang wird, kann süchtig machen.
(Achtung!)

Was macht aus Ihrer Sicht einen guten Komponisten aus – zum einen technisch, zum anderen was das Gefühl betrifft?

Verantwortungsgefühl gegenüber der Form und den kompositorischen Mitteln. Ein wacher Sinn gegenüber den Phänomenen des Lebens und der eigenen Zeit. Kenntnis der Tradition.
Phantasie.

Wie entstehen Ihre Stücke eigentlich und wie viel Arbeit steckt dahinter?

Ich skizziere mit dem Bleistift in der Hand, anfangs Strukturen, dann Noten, schließlich die gesamte Partitur. Die Feinausarbeitung geschieht am Computer.
Wenn’s gut läuft, schreibt sich das Stück irgendwann wie von selbst; dann heißt es behutsam nachgeben und lassen.
Arbeit ist genug. Manchmal schreibt man einen Tag lang – und es waren wenige Sekunden Spieldauer…

Können Sie sich noch an den Moment erinnern, als Sie zum ersten Mal Ihre eigene Musik im Radio oder auf Konzerten gehört haben? Wie hat sich das angefühlt?

Das Kind ist flügge geworden. Das hat mich erstaunt.

Haben Sie abschließend noch Tipps und Hinweise für all diejenigen die gerade die Welt des Komponierens für sich entdecken? Wie und wo sollte man da den richtigen Einstieg suchen?

Anfangen und nicht zu schnell aufhören; bewahren Sie sich ein offenes Herz und einen kritischen Kopf; verboten ist nur, was Langeweile erzeugt.