für Soli - Sprecher - Chor und Orchester (2008)
Auftrag der Stadtkirche Celle und der Celler Stadtkantorei zum 700. Jubiläum der Stadtkirche Celle
Uraufführung: 16.11.2008, Stadtkirche Celle
Celler Stadtkantorei, Orchester „concerto armonico“, Dirigent: Thorsten Encke
Texte: Sonnengesang von Amarna (Echnaton), Psalm 104, Buch Hiob, Hohes Lied, Wieland und Rilke
Dauer: 30’
Besetzung: Sopran – Tenor – Sprecher – Chor: S/S/A/A/T/T/B/B – 1/1/1/1 – 1/1/2/0 – 2 Perc – Str: 6/0/4/3/2
"Hymnos wurde von der Celler Stadtkantorei zum 700. Jubiläum der Stadtkirche St.Marien Celle in Auftrag gegeben. Die Uraufführung fand am 16.11.2008 statt.
Ausgangspunkt meiner Überlegungen war der Wunsch, in musikalisch-textlicher Form auf die Geschöpflichkeit des Menschen hinzuweisen und die Frage aufzuwerfen, inwieweit unser heutiges Tun noch Verbindung zu den Wurzeln des Menschen als Teil der Natur hat.
Formal gliedert sich das Werk in drei Teile, die ohne Unterbrechung gespielt werden.
Der erste Teil Oasis (Ort der Schönheit) entfaltet allmählich, nach Orchestervorspiel und sehr zartem Choreinsatz, einen intensiven lyrischen Ton und besingt das Erwachen der Welt und die Schönheit und Sinnfälligkeit der Schöpfung.
Demgegenüber gibt es im zweiten Teil Polemos (Krieg, Kampf) kein lyrisches Singen: Zu bedrohlichen Orchesterfarben erhebt der Chor seine Stimme und verleiht dem "Geraune der Welt" Ausdruck. Ein Sprecher deklamiert den Schmäh-Text von Wieland über dem turbulenten musikalischen Geschehen.
Im Schlußteil Metamorphosis (Verwandlung) kommen die Solisten zu Wort: Ihr Gesang führt von der Klage des Menschen über sein hoffnungsloses Dasein (Tenor) zu trostreichen Worten über die Möglichkeit zur Liebe (Sopran), um schließlich in einem großen Abgesang aller Beteiligten einen Ausblick auf die Hoffnung zu geben, die im Mysterium der Erneuerung des Lebens liegt. Hier schließt sich der Kreis."